Hier finden Sie einen Überblick über die gängigsten stationären und mobilen Blitzer-Modelle. Wir erklären, wie sie funktionieren, welche Messfehler auftreten können und wann sich ein Einspruch gegen Ihren Bußgeldbescheid lohnt.
 
                    Die Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung ist ein zentraler Bestandteil der Verkehrssicherheit in Deutschland. Um die Einhaltung der Verkehrsregeln zu gewährleisten, kommen verschiedene Messgeräte zum Einsatz, die sich in ihrer Technologie, Bauart und Mobilität unterscheiden.
Grundsätzlich lassen sich Blitzer in zwei Hauptkategorien einteilen: stationäre Blitzer, die fest installiert sind sowie mobile Blitzer, die flexibel an wechselnden Standorten eingesetzt werden können. Beide Typen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile in Bezug auf Effizienz und potenzielle Fehlerquellen. Wir erklären ihre Funktionsweise, wo sie typischerweise eingesetzt werden und welche bekannten Messfehler bei Blitzermessungen auftreten können.
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Zum Blitzer-CheckStationäre Blitzer sind feste Bestandteile des deutschen Straßenbilds. Sie sind an einem dauerhaften Ort installiert und überwachen dort kontinuierlich die Geschwindigkeit oder das Überfahren roter Ampeln.
Stationäre Blitzer sind oft in markanten Säulen, Kästen oder Ampelanlagen integriert und dienen der präventiven und repressiven Verkehrsüberwachung an bekannten Gefahrenschwerpunkten. Ihre Präsenz soll Autofahrer zur Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten animieren und das Überfahren roter Ampeln verhindern.
 
                                        Eine Poliscan Speed Blitzersäule mit 4 Ringen kann in beide Fahrtrichtungen blitzen.
Das Messgerät Poliscan Speed des Herstellers Vitronic ist eine weit verbreitete Blitzer-Säule, die von Kommunen häufig innerhalb von Städten zur kombinierten Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung oder auf Land- und Bundesstraßen zur Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit eingesetzt. Das Poliscan Speed Messgerät nutzt die fortschrittliche LIDAR-Technologie(Light Detection and Ranging), um Geschwindigkeiten zu erfassen.
Der PoliScan Speed sendet Laserimpulse aus, die von Fahrzeugen reflektiert werden. Aus der Laufzeit der reflektierten Impulse berechnet das Gerät die Geschwindigkeit. Während eine Poliscan Speed Blitzersäule mit 3 Ringen mehrere Fahrspuren überwachen kann, ermöglicht die Version mit 4 Ringen die Kontrolle in beide Fahrtrichtungen.
Obwohl der PoliScan Speed als zuverlässig gilt, sind auch bei diesem Gerät mögliche Messfehler bekannt, die bei einem Einspruch geprüft werden sollten. Dazu gehören beispielsweise falsche Aufstellungswinkel oder Störungen durch andere Fahrzeuge im Messfeld.
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                        Der TraffiStar S350 ist ein weit verbreitetes Laser-Messgerät, das oft in den typischen "Starenkästen" eingesetzt wird.
Der Traffistar S350, oft in den bekannten "Starenkästen" oder als "Blitzersäule" zu finden, ist ein in Deutschland weit verbreitetes Laser-Messgerät zur Geschwindigkeitsüberwachung. Das Gerät sendet bei jeder Geschwindigkeitsmessung Laser-Pulse aus, die von den vorbeifahrenden Fahrzeugen reflektiert werden. Aus der Laufzeit des Laserstrahls wird die Entfernung zum jeweiligen Objekt bestimmt.
Obwohl es im Jahr 2013 von der PTB zugelassen wurde, ist seine Eignung als standardisiertes Messverfahren in der Rechtsprechung immer wieder ein Diskussionspunkt.
Obwohl der TraffiStar S350 für seine Messergebnisse bekannt ist, gibt es immer wieder Kritikpunkte, die einen Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid rechtfertigen können. Diese Fehlerquellen sind seltener technischer Natur, sondern liegen oft in der Aufstellung, Wartung oder der fehlenden Speicherung von Rohmessdaten.Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Verfügbarkeit von Rohmessdaten zur nachträglichen Plausibilitätskontrolle. Dies hat bereits zu wichtigen Gerichtsentscheidungen geführt:
Diese Urteile verdeutlichen, dass bei Messungen mit dem TraffiStar S350 aufgrund fehlender Rohmessdaten und der erschwerten Überprüfbarkeit des Messergebnisses ein Vorgehen gegen einen Bußgeldbescheid sinnvoll sein kann.
Lässt sich Ihre Traffistar-Messung wegen fehlender Messdaten anfechten? Unser Blitzer-Experte prüft Ihre Messung kostenlos und unverbindlich.
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                        Die ESO ES 8.0 misst Geschwindigkeiten mittels Lichtschrankenprinzip und ist ein häufig eingesetzter mobiler Blitzer.
Die ESO ES 3.0 und ESO ES 8.0 sind Lichtschrankenmessgeräte, die für ihre präzise Punktmessung bekannt sind. Sie werden häufig mobil auf Stativen oder stationär in unauffälligen Kästen eingesetzt und zählen zu den am weitesten verbreiteten Messsystemen in Deutschland. Der Lichtschrankenblitzer soll eine sehr genaue Bestimmung der Geschwindigkeit an einem spezifischen Punkt ermöglichen:
Trotz ihrer Genauigkeit sind die ESO ES Geräte nicht unfehlbar. Sie sind bekannt für ihre Angreifbarkeit bei Dunkelheit oder starken Schattenwurf. Auch können Fehler bei der korrekten Ausrichtung und Justierung der Lichtschranken auftreten, die eine Messung fehlerhaft machen könnten. Die korrekte Installation und Bedienung sind entscheidend für die Validität der Messung.
Die Geschwindigkeitsmessung mit ESO ES Geräten, insbesondere im Hinblick auf die Speicherung und Verfügbarkeit von Rohmessdaten, ist ein zentraler Streitpunkt in der Rechtsprechung. Viele Gerichte betonen, dass ein faires Verfahren die Überprüfbarkeit der Messung gewährleisten muss.
Ein wegweisendes Urteil in diesem Zusammenhang ist das des Amtsgerichts Schleiden vom 02.09.2022 (Az.: 13 OWi-304 Js 802/22-179/22). Das Gericht sprach einen Betroffenen frei, weil die ihm zur Last gelegte Ordnungswidrigkeit aus rechtlichen Gründen nicht festgestellt werden konnte – und zwar aufgrund der fehlenden Speicherung von Rohmessdaten durch das eingesetzte ESO ES 8.0 Messgerät.
Das AG Schleiden begründete seine Entscheidung wie folgt:
Auch wenn einige Oberlandesgerichte (z.B. OLG Zweibrücken) eine andere Ansicht vertreten, wonach bei gänzlich fehlender Datenspeicherung kein Anspruch auf deren Schaffung besteht, argumentiert das AG Schleiden, dass hier eine andere Situation vorliegt: Die Daten wurden historisch gespeichert und deren Speicherung nachträglich entfernt.
Dieses Urteil stärkt die Position von Betroffenen, die eine Messung mit dem ESO ES 3.0 oder ES 8.0 anfechten möchten, insbesondere wenn die Messung nach dem Software-Update ohne Rohmessdaten erfolgt ist. Es unterstreicht die Forderung nach Transparenz und der Möglichkeit einer unabhängigen Überprüfung der Messergebnisse für ein faires Verfahren.
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Zum Blitzer-CheckMobile Blitzer bieten den Behörden maximale Flexibilität, da sie schnell an wechselnden Standorten aufgestellt werden können. Sie sind oft unauffälliger und dienen dazu, die Geschwindigkeit in Bereichen zu überwachen, die nur temporär ein Problem darstellen, wie beispielsweise Baustellen, Schulwege oder Unfallschwerpunkte. Hier sind die gängigsten mobilen Messgeräte:
 
                        Der PoliScan FM1 als Blitzeranhänger ist flexibel und autonom einsetzbar.
Der PoliScan FM1 von Vitronic ist eines der meistgenutzten Geschwindigkeitsmessgeräte in Deutschland. Bekannt als "Blitzeranhänger" oder "Enforcement Trailer", kann er an verschiedenen Gefahrenstellen und Standorten eingesetzt werden. Er misst Geschwindigkeiten mittels Laser (LIDAR-Technologie) und kann mehrere Fahrzeuge gleichzeitig auf mehreren Fahrspuren erfassen.
Der PoliScan FM1 ist immer wieder Gegenstand von Gerichtsverfahren, da seine komplexe Messtechnik und die Datenverarbeitung potenzielle Fehlerquellen bergen können. Die korrekte Aufstellung und lückenlose Dokumentation sind entscheidend.
Obwohl der PoliScan FM1 als "standardisiertes Messverfahren" gilt, ist die Überprüfbarkeit seiner Messungen aufgrund fehlender Rohmessdaten ein wiederkehrendes Thema vor Gericht.
Diese gegensätzlichen Urteile zeigen, dass die rechtliche Bewertung von PoliScan FM1 Messungen regional variieren kann. Bei einem Bußgeldbescheid, der auf einer Messung mit diesem Gerät basiert, ist es daher ratsam, einen Fachanwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren, um Ihre spezifischen Erfolgschancen prüfen zu lassen.
Sie sind vom Blitzeranhänger Poliscan Fm1 geblitzt worden? Fordern Sie jetzt eine kostenlose Auswertung zu Ihrer Blitzermessung an.
Zum Blitzer-CheckDer VKS 4.5 (Videokontrollsystem) ist ein mobiles Messgerät, das oft auf Autobahnbrücken oder in unauffälligen Einsatzfahrzeugen verwendet wird. Seine Besonderheit ist die video-gestützte Messung von Geschwindigkeit und Abstand, die eine lückenlose Dokumentation des Verkehrsgeschehens bietet:
Trotz der visuellen Dokumentation des VKS 4.5 können Messungen angreifbar sein, wenn die Bedienungsanleitung nicht exakt befolgt wird. Menschliche Fehler bei der Einrichtung oder Auswertung sind häufige Ursachen für fehlerhafte Ergebnisse.
Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die korrekte Ausrichtung der Tatkamera und die Einhaltung der Herstellervorgaben für die Messstelle. Laut Gebrauchsanweisung müssen Kameras des VKS 4.5 von einem festen Standort (mindestens 3 m über Fahrbahnoberfläche, oft auf Brücken) aufnehmen. Die Fahrbahn wird mit speziellen Pass- und Kontrollpunkten markiert, die bestimmte Abstands- und Positionierungsanforderungen im Videobild erfüllen müssen.
In einem aktuellen Fall wurde ein Verfahren wegen einer Abstandsunterschreitung eingestellt, da die Kamera nicht ausreichend im Nickwinkel nach unten justiert war. Dadurch waren die vorgeschriebenen Passpunkte nicht korrekt im oberen Bildbereich positioniert. Dies führte dazu, dass:
Da das Gericht den Aufwand für umfangreiche Versuchsreihen zur Eingrenzung weiterer Toleranzen scheute, wurde das Verfahren gegen den Betroffenen eingestellt. Dieses Beispiel zeigt, dass menschliche Fehler des Bedienpersonals bei der Einrichtung der Messstelle trotz modernster Technik zu relevanten Fehlern führen können.
Eine unabhängige technische Überprüfung des Videomaterials und der Messdaten kann daher entscheidend sein, um unberechtigte Tatvorwürfe aufzudecken und abzuwenden.
Abstandsmessungen sind anfällig für verschiedene Messfehler. Insbesondere bei der Datenkomprimierung des Videos und bei der Auswertung kann es zu Problemen kommen.
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                        Der PoliScan Speed M1 wird häufig als mobiles Stativgerät eingesetzt und misst mit Lasertechnologie.
Wenn von einer "Lasermessung mit Foto" die Rede ist, handelt es sich häufig um einen mobilen Laserblitzer auf einem Stativ, wie beispielsweise den Vitronic PoliScan Speed M1. Das mobile Lasermessgerät ist eine vollautomatische Messanlage auf Stativen oder in Fahrzeugen eingesetzt wird. Es wurde von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zugelassen und dient der amtlichen Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr.
Bei einer festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitung erstellt der PoliScan Speed M1 automatisch ein digitales Beweisfoto.
Mobile Lasermessgeräte auf einem Stativ, wie der PoliScan Speed M1, werden seitlich der Fahrbahn aufgestellt und erfordern eine präzise Einrichtung.
 
                                        Manuelle Lasermessungen mit Foto sind sehr flexibel, aber auch anfällig für Bedienfehler.
Neben den festen Systemen kommen auch häufig mobile Laserpistolen zum Einsatz, die von Beamten manuell bedient werden. Hier wird die Geschwindigkeit direkt vom Beamten gemessen und im Falle eines Verstoßes ein Foto ausgelöst.
Bei Geschwindigkeitsmessungen durch mobile Laserpistolen zählen Bedienfehler zu den häufigsten Fehlerquelle. Dazu gehören ein falsches Anzielen des Fahrzeugs, Messungen durch Windschutzscheiben oder die Fehlzuordnung bei dichtem Verkehr. Diese Punkte können bei einem Einspruch eine wichtige Rolle spielen.
Unabhängig vom eingesetzten Messgerät wird bei jeder Geschwindigkeitsüberschreitung in Deutschland ein sogenannter Toleranzabzug vorgenommen. Dieser Abzug dient dazu, geringfügige Messungenauigkeiten auszugleichen und die Rechtssicherheit für den Betroffenen zu erhöhen.
Der Toleranzabzug ist ein wichtiger Schutzmechanismus für Autofahrer. Auch wenn er die Messung nicht grundsätzlich in Frage stellt, ist es wichtig zu wissen, dass er bereits berücksichtigt wurde, wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten.
Auch wenn Messgeräte immer präziser werden, sind Messfehler oder Verfahrensfehler nicht ausgeschlossen. Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid kann sich lohnen, besonders wenn Sie Zweifel an der Richtigkeit der Messung haben.
Gründe für einen erfolgreichen Einspruch können sein:
Unser Experte für Blitzermessungen prüft Ihre Messung auf Fehler und fehlende Messdaten und berät Sie zu Ihren Möglichkeiten für einen Einspruch.
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