Mobiler Blitzer: Welche Typen und Fehlerquellen gibt es?

In unserem Beitrag finden Sie eine Übersicht der zugelassenen mobilen Blitzer in Deutschland und weitere Informationen über die Messgeräte und mögliche Messfehler.

06.10.2025, 16:38 Uhr Redaktion
Blitzerkatalog Glossar: Mobiler Blitzer
Unser Glossar zum Thema Mobiler Blitzer.

Was sind Mobile Blitzer?

Als Mobiler Blitzer (oder Mobile Geschwindigkeitsmessung) werden Kontrollen bezeichnet, die temporär und flexibel eingesetzt werden. Im Gegensatz zu stationären Anlagen oder Blitzeranhängern erfordert der mobile Blitzer in der Regel die Anwesenheit von Messbeamten und wird meist nur für wenige Stunden an einem Standort eingesetzt.

Mobile Messungen sind ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Überwachung, da sie kurzfristig auf aktuelle Unfallschwerpunkte oder Gefahrenzonen reagieren können. Sie sind oft schwieriger zu erkennen und finden häufig versteckt hinter Büschen, Leitplanken oder im Inneren unscheinbarer Zivilfahrzeuge statt.


Typische Messverfahren und Geräte

Mobile Blitzer nutzen hauptsächlich die Prinzipien Radar, Laser (Lidar) und seltener die Weg-Zeit-Messung. Besonders populär sind Laserhandmessgeräte (auch Laserpistolen genannt), die ein unmittelbares Eingreifen der Beamten nach der Messung ermöglichen.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) prüft und zertifiziert die für den Verkehr zugelassenen Geräte. Die folgende Liste zeigt einige der gängigsten, nach Modul B konformitätsbewerteten mobilen Geräte (Stand: September 2025):

Gerätetyp Beispiele
Laserhandmessgeräte TRAFFIPatrol XR (Jenoptik), LTI 20/20 TruSpeed, ProLaser 4-DE (Ternica Systems).
Mobile Radargeräte Geräte wie das M5 Rad3 (VDS Verkehrstechnik), die auch mobil aus einem Messwagen heraus eingesetzt werden können.
Spezialgeräte Zur Weg-Zeit-Messung genutzte Geräte mit Helligkeitssensoren wie das ES8.0 von Kistler oder das Weg-Zeit-Messgerät M5 Speed (VDS Verkehrstechnik).

Weitere Informationen zu allen zugelassenen Geräten finden Sie auf der Übersichtsseite der Messgeräte.


Fehlerquellen und Rechtssicherheit

Mobile Geschwindigkeitsmessungen gelten als fehleranfälliger als stationäre oder teilstationäre. Sie sind stark von der korrekten Durchführung durch das Bedienpersonal abhängig. Ohne eine lückenlose Eichung oder die korrekte Einhaltung der Bedienungsanleitung sind die Messergebnisse ungültig.

Häufige Fehlerquellen bei mobilen Messungen sind:

  • Falsche Visierung (Zielvorgabe): Bei Laserpistolen muss das Ziel exakt auf das Kennzeichen des Fahrzeugs ausgerichtet sein.
  • Fehlerhafte Dokumentation: Messprotokolle oder Fotodokumentationen des Aufstellortes fehlen oder sind unvollständig.
  • Verstoß gegen das 150-Meter-Kriterium: Messungen dürfen nicht zu dicht hinter einem Verkehrszeichen mit Geschwindigkeitsbegrenzung erfolgen (die genaue Entfernung ist regional unterschiedlich).
  • Ablauf der Eichfrist.

Wird man mobil geblitzt, richten sich die drohenden Strafen nach den Vorgaben des Bußgeldkatalogs.


Quellen & weiterführende Glossar-Einträge:

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