Achten Sie auch in den Ferien auf die Geschwindigkeit!
Wann findet der zweite Blitzermarathon 2025 statt?
Bereiten Sie sich auf verstärkte Tempokontrollen in den Sommerferien 2025 vor! Wie im Vorjahr plant die europäische Verkehrspolizei-Vereinigung Roadpol eine "zweite Speed-Week", die in Deutschland vom 4. bis 11. August 2025 stattfindet. Einen besonderen Schwerpunkt-Tag, also einen einzelnen "Blitzermarathon", gibt es im Sommer nicht.
Diese Augustwoche fällt genau in die großen Schulferien in sämtlichen deutschen Bundesländern. Das bedeutet: Es ist mit erhöhtem Reiseverkehr auf Autobahnen, Bundesstraßen und auch innerorts zu rechnen, gleichzeitig aber auch mit verstärkten Kontrollen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Die Bilanz der ersten Blitzerwoche 2025 im Frühling
Der Blitzermarathon im Frühling, der vom 7. bis 13. April stattfand, zeigte erneut, wie viele Autofahrer das Gaspedal zu tief durchdrücken. Zehntausende Verkehrsdelikte wurden deutschlandweit festgestellt, darunter nicht nur Tempoüberschreitungen, sondern auch andere Verstöße wie Telefonieren am Steuer, Missachtung der Gurtpflicht, Drogenmissbrauch oder Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Krasse Fälle der Frühjahrs-Blitzerwoche:
- Ein Autofahrer in Frankfurt/Main wurde in einer 50er-Zone mit Tempo 128 km/h geblitzt. Die Konsequenzen: drei Monate Führerscheinentzug, zwei Flensburg-Punkte und 800 Euro Bußgeld.
- Außerorts fiel ein Raser in Thüringen auf der Autobahn beim Hermsdorfer Kreuz mit 210 km/h bei erlaubten 100 km/h auf. Auch hier: drei Monate Fahrverbot und mindestens 700 Euro Bußgeld.
- In Hamburg erwischte die Polizei einen Autofahrer in einer Tempo-30-Zone mit 69 km/h. Strafe: 288 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Flensburg-Punkte.
Diese Fälle zeigen eindringlich, welche gravierenden Folgen Geschwindigkeitsüberschreitungen haben können. Die Roadpol Speed Week, die auch als Blitzerwoche bekannt ist, wurde europaweit konzertiert durchgeführt. Polizei und kommunale Ordnungsämter arbeiteten dabei Hand in Hand. Wichtig ist: Nicht alle Bundesländer nehmen an der gesamten Blitzerwoche teil, einige konzentrieren sich nur auf den "Blitzermarathon" (Roadpol nennt ihn "Speed Marathon") an einem bestimmten Tag.
Nehmen die gleichen Bundesländer, wie beim 1. Blitzermarathon teil?
Die Beteiligung und die Schwerpunkte der Länder variieren stark. Hier ein Überblick, wie die Bundesländer am ersten Blitzermarathon im April diesen Jahres teilgenommen haben – was einen Hinweis darauf geben kann, wie sie sich auch im Sommer verhalten könnten:
Bundesland |
Speedweek 7. - 13. April |
Schwerpunkte |
Baden-Württemberg |
Ja |
|
Bayern |
Nein |
Liste der Messstellen wird kurz vorher bekannt gegeben. |
Berlin |
Nein |
|
Brandenburg |
Nein |
Motorradfahrer (7. u. 8. April), Alleen (9.-13. April) |
Bremen |
Ja |
wechselnde Schwerpunkte, Blitzanhänger "Enforcement Trailer" |
Hamburg |
Ja |
Kitas, Schulen, Seniorenheime, aber auch Autobahnen etc. |
Hessen |
Ja |
Viele Messstellen im Internet – ACHTUNG: Einige Messstellen verrät die Polizei NICHT! |
Mecklenburg-Vorpommern |
Ja |
|
Niedersachsen |
Ja |
Orientierung an Unfalllage, keine Vorab-Infos |
Nordrhein-Westfalen |
Ja |
|
Rheinland-Pfalz |
Ja |
|
Saarland |
Nein |
|
Sachsen |
Ja |
Schulen, Schulwege (zeitgleich zur Aktion "Blitz für Kids") |
Sachsen-Anhalt |
Ja |
Unfallschwerpunkte (Dessau-Roßlau, Halle, Magdeburg, Stendal), Autobahnen, Bundesstraßen |
Schleswig-Holstein |
Ja |
Krankenhäuser, Pflegeheime, Unfallhäufungsstellen, Deliktsbrennpunkte |
Thüringen |
Nein |
Kindergärten, Schulen u. allgemein Unfallschwerpunkte |
Da die Sommer-Blitzerwoche in die allgemeinen Ferien fällt, ist zu erwarten, dass die Bundesländer ihren Fokus auch auf Autobahnen und Hauptverkehrsachsen legen werden, die von Feriengästen stark frequentiert werden. Eine genaue Vorab-Bekanntgabe der Messstellen ist jedoch, wie im Frühling, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und oft nicht zu erwarten.
Was ist der Blitzermarathon?
Die "Speedweek", auch bekannt als "Blitzermarathon" oder "Roadpol Operation Speed", findet seit 2012 jährlich im Frühjahr statt und wird von der europäischen Verkehrspolizei-Vereinigung Roadpol koordiniert. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit zu schärfen und die Unfallzahlen zu senken.
Der Höhepunkt ist oft ein einzelner "Blitzermarathon"-Tag innerhalb der Speedweek, an dem besonders viele Kontrollen stattfinden. Seit einigen Jahren gibt es, wie auch 2025, einen zweiten jährlichen Termin in den Sommerferien, um auch während der Reisezeit für mehr Sicherheit zu sorgen.
Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit gilt weiterhin als Unfallursache Nummer eins. Während der Blitzerwoche überwachen Beamte und kommunale Mitarbeiter an Tausenden Messpunkten mit Radar- und Lasergeräten sowie Enforcement-Trailern die Straßen, um Tempoverstöße zu ahnden.
Was sagt der ADAC zum Blitzermarathon?
Der Blitzermarathon wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Viele Kritiker halten die Aktion für sinnlos, insbesondere weil die meisten Bundesländer die Standorte der Blitzer kurz vor der Speedwoche veröffentlichen, was die "Abschreckung" mindere.
Der ADAC vertritt jedoch die Auffassung, dass die bundesweiten, konzertierten Tempokontrollen einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Sie würden den Verkehrsteilnehmern "die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und können sensibilisieren". Dies geschehe durch intensive Berichterstattung in den Medien (wie auch in AUTO BILD) und wirke somit nicht nur auf die Personen, die an diesem Tag (bzw. dieser Woche) geblitzt werden.
Nach Ansicht des ADAC eignet sich der Blitzermarathon, um Erwachsenen am Steuer ihre Vorbildfunktion bewusst zu machen. Ulrich Chiellino, Leiter ADAC Verkehrspolitik, appelliert: "Jeder Verkehrsteilnehmende sollte sein Verhalten immer wieder hinterfragen und, falls nötig, verändern. Wir alle sind aufgefordert, mehr Achtung zu zeigen."
Pro & Contra: Sinnhaftigkeit der Blitzerwoche
- Sensibilisierung: Durch die öffentliche Ankündigung und Medienberichterstattung wird das Bewusstsein für Geschwindigkeitsregeln erhöht.
- Unfallprävention: Auch wenn es nur kurzfristig ist, können die Kontrollen dazu beitragen, Geschwindigkeitsüberschreitungen und damit Unfälle zu reduzieren.
- Abschreckung: Die erhöhte Polizeipräsenz kann Raser von überhöhter Geschwindigkeit abhalten.
- Vorbildfunktion: Erinnerung an die Bedeutung von verantwortungsvollem Fahren, besonders in der Nähe von Schulen und Wohngebieten.
- Kurzfristiger Effekt: Die Wirkung verpufft oft nach der Aktionswoche schnell.
- "Abzocke"-Vorwurf: Kritiker sehen darin eher eine Einnahmequelle für den Staat statt einer echten Verkehrssicherheitsmaßnahme.
- Ankündigung schwächt Effekt: Durch die Vorab-Information können sich Raser leichter anpassen.
- Hoher Aufwand: Der personelle und technische Einsatz steht in keinem Verhältnis zum langfristigen Nutzen.
Der Blitzermarathon und die Speedweek im Frühjahr gibt es schon seit vielen Jahren. Regelmäßig wird kritisiert, dass der hohe Aufwand in keinem Verhältnis zum langfristigen Erfolg stehe, zumal sich Autofahrer auf die Blitzwoche vorbereiten und somit Raser oft nicht in flagranti erwischt würden. Dennoch halten die meisten Bundesländer daran fest, weil die konzertierte Aktion samt vorausgehender Öffentlichkeitsarbeit bei vielen Verkehrsteilnehmern ein besseres Bewusstsein für zu hohes Tempo schaffen würde.
Tipps für eine sichere Fahrt in den Sommerferien
Egal ob Blitzermarathon oder nicht – eine sichere Fahrt in den Sommerferien sollte immer oberste Priorität haben. Besonders in der Urlaubszeit mit viel Gepäck, langen Fahrten und vollen Straßen ist Achtsamkeit gefragt:
- Geschwindigkeit anpassen: Gerade bei Stau oder unübersichtlichen Situationen auf die Geschwindigkeit achten.
- Ausreichend Pausen: Müdigkeit ist ein großer Risikofaktor. Planen Sie regelmäßige Stopps ein.
- Ablenkung vermeiden: Finger weg vom Smartphone! Auch Blitzer-Apps sind keine gute Idee.
- Reifen und Flüssigkeiten checken: Vor langen Fahrten den Zustand des Fahrzeugs prüfen.
- Abstand halten: Gerade auf Autobahnen ist der Sicherheitsabstand entscheidend, besonders bei Regen.
- Vorausschauend fahren: Achten Sie auf den Verkehr um Sie herum und rechnen Sie mit unvorhergesehenen Situationen.
Das Ziel der Kontrollen ist die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer, um somit das verkehrspolizeiliche Ziel der Europäischen Kommission, die Reduzierung der Anzahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten um 50 Prozent, zu erreichen.
Achtung: Blitzer-Apps sind verboten!
Wer sich per Blitzer-App gegen Radarfallen absichern will, begeht Rechtsbruch (auch der Beifahrer-Trick hat ausgedient). Solche Apps nützen beim Blitzermarathon ohnehin nichts, weil die Radarfallen erst kurzfristig oder gar nicht bekannt gegeben werden. Die meisten Bundesländer, zum Beispiel NRW oder Baden-Württemberg, halten die Positionen der Speed-Week-Radarfallen geheim!
Die besten Navigationsgeräte für eine sichere Fahrt
Auch ohne Blitzer-App helfen moderne Navigationsgeräte, Sie sicher ans Ziel zu bringen und Tempolimits im Blick zu behalten. Hier sind einige Top-Empfehlungen vom ausführlichen Test auf AutoBild:
- Garmin Drivesmart 86 (17044649) Testsieger (1,1 sehr gut)
- Garmin DriveSmart 65 1,2 sehr gut
- TomTom Go Essential 5 (1PN5.002.10) 1,5 gut
- Elebest City 70 2,4 gut
- TomTom Start 52 Europa 2,7 befriedigend
Komplette Liste: Die besten Navigationsgeräte auf Autobild
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