Online-Anhörung: Diese Bußgeldstellen bieten einen digitalen Service an

Immer mehr Bußgeldstellen in Deutschland bieten die Möglichkeit der Online-Anhörung. Hier finden Sie eine Liste der Bußgeldstellen und weitere Informationen zur Anhörung im Bußgeldverfahren.

Was ist eine Online-Anhörung im Bußgeldverfahren?

Die Online-Anhörung ist ein Service vieler deutscher Bußgeldstellen, der es Ihnen ermöglicht, den Ihnen zugesandten Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid digital zu bearbeiten. Anstatt Formulare per Post zu versenden, können Sie über eine gesicherte Webseite der Behörde Ihre Angaben machen, Beweismittel einsehen und eine Stellungnahme abgeben. Dieser moderne Weg der Kommunikation soll den Prozess für Betroffene vereinfachen und beschleunigen.

Diese digitale Möglichkeit wird zunehmend von den deutschen Behörden eingeführt, um Verwaltungsprozesse zu modernisieren und bürgerfreundlicher zu gestalten. Für Sie als Betroffenen bedeutet dies mehr Flexibilität und Transparenz im Bußgeldverfahren.

Übersicht: Bußgeldstellen mit Online-Anhörung

Hier finden Sie eine ständig aktualisierte Liste der Bußgeldstellen in Deutschland, die eine Online-Anhörung anbieten. Klicken Sie auf den Namen der Stadt oder des Landkreises, um direkt zur jeweiligen Detailseite zu gelangen. Dort finden Sie weitere Infos zur Bußgeldstelle inklusive des Links zur Online-Anhörung.

Wann wird ein Anhörungsbogen versendet?

Die Bußgeldstellen versenden einen Anhörungsbogen an einen Verkehrssünder, nachdem eine Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr registriert wurde, zum Beispiel durch eine Blitzermessung.

Typische Situationen, die zum Erhalt eines Anhörungsbogens führen, sind:

• Geschwindigkeitsüberschreitungen: Wenn Sie zu schnell gefahren sind und geblitzt wurden, versendet die Bußgeldstelle eine Anhörung im Bußgeldverfahren ab einer Überschreitung von 16 km/h. Nur wenn der Fahrer nicht zugeordnet werden kann, wird zunächst ein Zeugenfragebogen versendet, z.B. wenn der Fahrer auf dem Foto von dem Halter abweicht, z.B. wenn der Ehepartner gefahren ist oder bei einer Fahrt mit einem Firmenwagen.
• Rotlichtverstöße: Auch bei einem Rotlichtverstoß, der durch Blitzer dokumentiert wird, kann ein Anhörungsbogen versendet, um dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben sich zum Vorwurf zu äußern.
• Abstandsverstöße: Bei Nichteinhaltung des vorgeschriebenen Sicherheitsabstands, insbesondere wenn dies durch Videoüberwachung festgestellt wird, kann ebenfalls ein Anhörungsbogen folgen. Details finden Sie unter unserer Informationsseite zum Abstandsverstoß.
• Handy am Steuer: Wenn Sie beim Telefonieren oder Nutzen eines elektronischen Geräts am Steuer erwischt wurden, kann dies ebenfalls zu einem Anhörungsbogen führen. Informieren Sie sich hier: Handy am Steuer.

Der Anhörungsbogen dient dazu, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zum Vorwurf zu äußern, bevor ein Bußgeldbescheid erlassen wird. Er ist ein wichtiger Schritt im Bußgeldverfahren. Eine umfassende Übersicht über verschiedene Strafen im Straßenverkehr finden Sie auf blitzerkatalog.org.

Vorteile und Nachteile der Online-Anhörung

Die Online-Anhörung bietet sowohl klare Vorteile als auch einige Punkte, die Sie beachten sollten:

So läuft eine Online-Anhörung im Bußgeldverfahren ab

Der Prozess der Online-Anhörung ist in der Regel standardisiert und läuft wie folgt ab:

• Zugang zur Plattform: Sie erhalten mit Ihrem Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid einen Link und/oder QR-Code, der Sie direkt zur Online-Anhörungsplattform der zuständigen Bußgeldstelle führt.
• Login mit Zugangsdaten: Auf der Webseite müssen Sie sich in der Regel mit spezifischen Daten, die auf Ihrem Schreiben vermerkt sind, einloggen. Dies sind meist:
  • Das Aktenzeichen Ihres Vorgangs
  • Das Datum des Verstoßes
  • Ein persönlicher Code oder Passwort
  Achten Sie darauf, diese Daten korrekt einzugeben, um Zugang zu erhalten.
• Einsehen der Details: Nach dem Login können Sie alle Details zu Ihrem Vorwurf einsehen, darunter:
  • Den Tatvorwurf und die Rechtsgrundlagen
  • Datum, Uhrzeit und Ort des Verstoßes
  • Das Beweisfoto (Blitzerfoto), falls vorhanden
  • Die gemessene Geschwindigkeit und den Toleranzabzug
• Stellungnahme abgeben: Sie haben die Möglichkeit, sich zum Vorwurf zu äußern. Dies kann beinhalten:
  • Angaben zur Person des Fahrers (falls Sie nicht selbst gefahren sind)
  • Die Anerkennung des Verstoßes
  • Das Vorbringen von entlastenden Umständen (z.B. Notstand)
  • Einen Einspruch (in manchen Systemen direkt, sonst per Post oder Anwalt)
  Wichtig: Überlegen Sie genau, welche Angaben Sie machen. Eine voreilige oder unbedachte Stellungnahme kann Ihre Verteidigungschancen beeinträchtigen.
• Anhänge und Dokumente: Einige Plattformen erlauben das Hochladen von Dokumenten, wie z.B. Scans Ihres Führerscheins oder ärztliche Atteste.
• Abschluss und Bestätigung: Nach dem Absenden Ihrer Angaben erhalten Sie in der Regel eine Bestätigung über den Eingang Ihrer Stellungnahme. Speichern Sie diese Bestätigung für Ihre Unterlagen.

Unser Tipp:

Dokumentieren Sie jeden Schritt Ihrer Online-Anhörung. Machen Sie Screenshots von wichtigen Seiten und speichern Sie die Bestätigung über Ihre Eingaben. Das kann im späteren Verlauf des Verfahrens hilfreich sein.

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Ist ein Einspruch bei einer Anhörung im Bußgeldverfahren möglich??

Gegen eine Anhörung im Bußgeldverfahren können Sie noch keinen Einspruch einlegen, das geht erst gegen den Bußgeldbescheid, der formal die Strafen verhängt. Jedoch ist der Erhalt eines Anhörungsbogens eine sehr gute Gelegenheit die Behörde auf Messfehler oder einen anderen Fahrer hinzuweisen. Anwälte im Verkehrsrecht können anhand des Schreibens häufig bereits feststellen, ob es Anhaltspunkte für Messprobleme oder formale Fehler der Bußgeldstelle, wie abgelaufene Fristen gibt. Eine Prüfung der Anhörung im Bußgeldverfahren lohnt sich vor allem dann, wenn:

• Ihnen ein Fahrverbot droht.
• Sie Punkte in Flensburg erhalten sollen.
• Das Bußgeld sehr hoch ist.
• Sie Zweifel an der Richtigkeit der Messung haben (z.B. bei unklarem Blitzerfoto, dichtem Verkehr, Verdacht auf technischen Fehler des Messgeräts).
• Sie der Meinung sind, dass das verwendete Messgerät nicht ordnungsgemäß geeicht war oder der Bediener Fehler gemacht hat.
• Es sich um eine mobile Messung handelte, bei der die korrekte Aufstellung des Geräts entscheidend ist.

Ein Fachanwalt für Verkehrsrecht kann Akteneinsicht beantragen, die Messdaten, Eichscheine und Protokolle prüfen und so potenzielle Fehler aufdecken, die zur Einstellung des Verfahrens oder zu einer Reduzierung der Strafe führen können.

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Die Rechtsgrundlagen der Anhörung im Bußgeldverfahren:

Der deutsche Bußgeldkatalog basiert auf verschiedenen Gesetzen und Verordnungen, die das Verhalten im Straßenverkehr regeln und Verstöße ahnden. Die wichtigsten davon sind:

Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

Die StVO legt die grundlegenden Regeln des Straßenverkehrs fest, z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Vorfahrtsregeln, Ampelschaltungen und das Verhalten beim Parken. Die meisten Verkehrsverstöße beziehen sich direkt auf die StVO.

Zur StVO

Straßenverkehrsgesetz (StVG)

Das StVG ist das übergeordnete Gesetz, das Regelungen zur Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Straßenverkehr, aber auch zu Haftungsfragen und der Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten und Straftaten enthält. Die Grundlagen für Punkte in Flensburg und Fahrverbote sind hier zu finden.

Zum StVG

Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV)

Die FeV regelt alles rund um die Fahrerlaubnis, also den Führerschein. Hier finden sich Bestimmungen zur Erteilung, Entziehung und zum Wiedererlangen der Fahrerlaubnis, zu den verschiedenen Fahrerlaubnisklassen und zur Probezeit.

Zur FeV

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Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog (BKat)

• [1] Kraftfahrt-Bundesamt, 22.08.2024, Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog Aktuelle Auflage 15.1

Bußgeldkatalog-Verordnung (BKatV)

• [2] Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Informationen zum Bußgeldkatalog